-
Jeder Tag ist ein Tag der Freundschaft
-
In der Schule
-
Miteinander
-
Am Abend

Mein Tag
Botschaft
Die Freundschaft Gottes begleitet uns jeden Tag. Zu jeder Zeit und in allen Lebenssituationen sind wir eingeladen, als Freunde Jesu zu leben. Alltagsgebete aktualisieren immer wieder diese Freundschaft und öffnen uns für die Liebe Gottes.
Ziele
Die Kinder sollen
- die Freundschaft mit Gott im Alltag erfahren und pflegen;
- in ihren verschiedenen Lebensbereichen (Schule, Familie, Freizeit) immer wieder bewusst in Verbindung mit Gott leben.
Inhalte
Jeder Tag ist ein Tag der Freundschaft: Jeder Tag ist ein Geschenk Gottes und soll in Beziehung zu seiner Freundschaft gelebt werden.
In der Schule: In der Schule geht es um Lernen und um Gemeinschaft - als Freunde Jesu machen wir das Beste daraus.
Miteinander: In einer Gemeinschaft ergänzt man einander mit den persönlichen Fähigkeiten. Vor Gott ist es am wichtigsten, dass Menschen dabei Liebe einbringen.
Am Abend: Der Abend schenkt oftmals Zeit für die Familie - und zuletzt für einen Tagesrückblick im Gebet.
Glaube und Leben
Erfahrungen
In diesem Kapitel werden viele Erfahrungen der Kinder angesprochen: Tagesablauf, Schule, Familie, Freizeit, Gemeinschaft, persönliche Fähigkeiten. Immer wieder regen Impulsfragen an, die Gedanken in diesem Kapitel mit der eigenen Lebenssituation zu verbinden.
Religiöse Erziehung
Eine Einübung in die Freundschaft mit Gott im Alltag ist wesentlich für ein Leben als Christ. Zugleich liegt es in der Freiheit und der Kreativität der einzelnen, ihre ganz persönliche Freundschaft mit Gott zu leben und entsprechend auszudrücken.
Die biblischen Hinweise konzentrieren sich hier inhaltlich auf das Einbringen der persönlichen Fähigkeiten (Charismen) zum Wohl der Gemeinschaft, gemäß der Botschaft der Paulus-Briefe.
Zahlreiche Gebete für die verschiedenen Alltagssituationen sind Anregungen, eine persönliche "Liturgie des Lebens" zu entwickeln.
Pastoral-katechetische Hinweise
Das christliche Ideal, bewusst in der Gegenwart Gottes zu leben, erreichen vermutlich nur wenige. Aber jedem ist immer wieder eine kurze Verbindung mit Gott während des Tages möglich: durch einen Gedanken, ein Gebet, eine "gute Tat". Grundsätzlich geht es dabei um eine Einübung in eine vertrauensvolle Gottesbeziehung. Mit der Zeit wächst daraus ein Gefühl der Grundgeborgenheit: Gott geht mit. Dies wird so zu einer schwer beschreibbaren, aber "real" spürbaren Erfahrung. Daraus kann sich sogar eine starke Glaubensgewissheit entwickeln in dem Sinn: Mit Gott schaffe ich alles, mit Gott gelingt mein Leben, Gott führt alles zum Guten bei denen, die ihn lieben (vgl. Röm 12).
Wie in jeder Freundschaft ist ebenso in der Beziehung zu Gott nichts klein oder gering. Auch die alltäglichen Dinge, Wünsche, Gedanken haben Platz in diesen Augenblicken bewusst vollzogener Gottesbeziehung. Alles, das einem gerade erwähnenswert erscheint, ist ein Anlass, mit Gott Kontakt aufzunehmen.
Die Gebete in diesem Kapitel sind in diesem Sinn Anregungen für die Kinder, immer wieder mit Gott in Beziehung zu treten, ein Gefühl der Grundgeborgenheit in Gott zu entwickeln und in diesem Sinn gestärkt und ermutigt - "in der Gegenwart Gottes" - zu leben.
Die Gemeinschaft der Freunde Jesu - die Kirche, die Pfarrgemeinde - besteht aus Menschen, die ihre Stärken und ihre Schwächen haben. Es gibt keinen idealen Menschen und es gibt keine ideale Gemeinschaft. Man muss lernen, sowohl die Stärken zu schätzen, als auch mit den Schwächen umzugehen. Nur das eine zu sehen oder wahrhaben zu wollen, wäre realitätsfremd.
Natürlich sollen vor allem die Stärken der einzelnen füreinander genutzt werden. Kinder zeigen gerne, was sie können, und sind leicht zum Mittun zu motivieren. Eine kirchliche Gemeinschaft soll ihnen dafür reichlich Gelegenheit geben. Es muss nicht alles perfekt sein. Vor allem soll man schätzen, was an Sorgfalt, an Liebe, an Kreativität dabei verwirklicht wird. Kinder in diesem Sinn "in den Mittelpunkt zu stellen" bedeutet nicht, sie über jedes Maß wichtig zu machen oder zur Schau zu stellen, sondern ihre sonst leicht übersehenen gemeinschaftsfördernden Talente wahrzunehmen, sie einzuladen, diese für andere zu nützen und ihnen dazu Gelegenheit zu geben. Denn dazu sind auch sie bereits berufen. Sie sind volle Mitglieder der Gemeinschaft der Freunde Jesu.
Jede Gemeinschaft, jeder Mensch, hat Schwächen und unangenehme, belastende Seiten. Dennoch soll eine negative Erfahrung (mit einer bestimmten kirchlichen Gruppe oder in einem Gottesdienst) nicht überbewertet werden und abschrecken. Denn an Schwierigkeiten kann man arbeiten und wachsen. Die Gemeinschaft der Gläubigen ist darauf angewiesen, immer wieder von Neuem Schlechtes zu überwinden und Gutes zu erstreben. In einer Pfarrei gibt es mehrere Gruppen und Personen. Es sollte daher möglich sein, dass die unterschiedlichsten Kinder Kontakte und Raum für ihre Vorstellungen von Freundschaft und Gemeinschaft finden. Neben Gruppen unterschiedlicher Art könnte es auch offenere Treffpunkte geben für jene, die z.B. an Gruppen weniger Interesse haben.
Eine "wertvolle Übung" ist ein abendlicher Rückblick auf den Tag. In ein Gebet eingebettet erinnert man sich an die großen und kleinen Dinge, an Freuden und Leiden, an Erfolge und Misserfolge, an liebevolle, nahe stehende und eventuell an unangenehme Mitmenschen. Es macht nichts, dabei abzuschweifen und einzelnen Gedanken nachzuhängen. Das ist vermutlich wichtig.
Wo ein solches Gebet gemeinsam mit einem Elternteil begonnen wird, entwickelt sich oft ein wertvolles Gespräch, bei dem nicht nur Dinge - vor Gott - besprochen werden, sondern in dem auch Vertrauen wächst. Einmünden sollte dieser Tagesrückblick in einen abschließenden Gebetsgedanken bzw. in ein Kreuzzeichen.
Ein solcher Tagesrückblick hilft auch, das Gewissen zu erforschen, sich selbst und andere besser zu erkennen, dankbar zu sein für das gar nicht so selbstverständliche Gute, das man erlebt hat, ein Gefühl der Geborgenheit zu entwickeln und Gott zu vertrauen. Ein solcher Tagesrückblick entwickelt sich zu einer lieben Gewohnheit, wenn man ihn mit einiger Regelmäßigkeit pflegt.