-
Freunde sind wunderbar
-
Freundschaft verändert sich
-
Freundschaftszeichen
-
Menschen in meiner Umgebung
-
Gott ist der Freund der Menschen
Freunde
Botschaft
Gott ist der Freund der Menschen. Er ist zuverlässig, treu und geht jeden Weg mit. Die Freundschaft von Menschen untereinander hat viel Ähnlichkeit mit der Freundschaft Gottes.
Ziele
Die Kinder sollen
- den Wert und die Bedeutung von Freundschaft erkennen und in ihrem eigenen Leben entdecken;
- eine Verbundenheit mit allen Menschen sehen;
- die Freundschaft Gottes in der Schöpfung und vor allem dort erahnen, wo sie mitmenschliche Freundschaft und Liebe erfahren.
Inhalte
Freunde sind wunderbar: Eine Beschreibung von Freundschaft macht ihren Wert bewusst.
Freundschaft verändert sich: Immer wieder werden neue Menschen wichtig, während man andere aus den Augen verliert. Auch in der Freundschaft gibt es verschiedene Phasen: kennen lernen, zusammenhalten und vielleicht wieder auseinandergehen. Aber die gute gemeinsame Zeit behält ihren Wert.
Freundschaftszeichen: Freundschaft muss man zeigen. Deshalb braucht es Zeichen, Bestätigungen der Zuverlässigkeit und des Vertrauens. Dabei zeigt sich, was in einer Freundschaft wichtig ist. Auf Äußerlichkeiten kann keine wahre Freundschaft aufbauen.
Menschen in meiner Umgebung: Neben Freundschaft gibt es auch andere wichtige zwischenmenschliche Beziehungen zu Eltern, Geschwistern, Schulkameraden, Bekannten usw. Und alle Menschen sind einander ähnlich, weil sie sich nach Freundschaft, Liebe und Glück sehnen.
Gottes ist der Freund der Menschen: Gott ist ein treuer und zuverlässiger Freund. Alle Menschen sind berufen, Freunde Gottes zu sein.
Glaube und Leben
Erfahrungen
Freundschaft spielt im Leben der Kinder dieses Alters eine besonders wichtige Rolle. Das Zusammensein mit Gleichaltrigen ist die liebste Beschäftigung. Es kommt aber darauf an, gute Freunde zu finden.
Religiöse Erziehung
Eine gute Freundschaft ist nichts Selbstverständliches, sondern immer ein "Geschenk". Aber man kann sich selbst für eine solche Erfahrung vorbereiten - durch Verlässlichkeit, Verzeihen Können und Offenheit für die Mitmenschen. Über die eigene Freundschaft mit anderen kann Kindern auch ein Verständnis dafür eröffnet werden, Gott als "Freund" zu erkennen.
Biblische Texte und Hinweise, vor allem aus dem Buch Jesus Sirach, unterstreichen den Wert von Freundschaft in den Augen Gottes.
Die Kinder werden zum Gebet eingeladen, in dem sie ihre Freunde, Mitmenschen und die eigene Freundschaft mit Gott zur Sprache bringen können.
Pastoral-katechetische Hinweise
Für Kinder dieser Altersstufe ist der Kontakt mit Gleichaltrigen von höchster Bedeutung. Hier wird eine entscheidende Grundlage für ihre sozialen Fähigkeiten und Kompetenzen gelegt. Im Umgang mit anderen erfahren sie ihre Stärken und ihre Schwächen. Viele Unternehmungen sind nur dann interessant, wenn sie zusammen mit Gleichaltrigen geschehen. Die Anerkennung im Freundeskreis ist von höchstem Wert für die Kinder. Dabei sollten sie darauf aufmerksam werden, was den wahren Wert einer Freundschaft ausmacht.
Kinder nehmen manchmal die Freundschaften in Fernsehfilmen oder in der Kinderliteratur zum Vorbild und wünschen, einer ähnlichen Gruppe (Clique) anzugehören, die fest zusammenhält, Abenteuer erlebt und miteinander durch dick und dünn geht. Dabei kann jeder und jede persönliche Stärken zum Wohl aller einbringen. In der Realität aber erleben Kinder selten eine solche intensive Zusammengehörigkeit, und wenn, dann nur für kurze Zeit. Deshalb ist es wichtig, dass sie die eigenen Erfahrungen als echte Freundschaft erkennen, auch wenn es nicht so ideal ist wie im Film oder im Buch.
Womöglich orientieren sich die Ausführungen in diesem Kapitel etwas zu stark an einem Idealbild von Freundschaft. Denn "die wahre Freundschaft" gibt es kaum. Eher erlebt man Freundschaft mit mehreren Menschen "ein Stück weit", selten teilt man mit einer einzigen Person alle Dimensionen und Bereiche von Freundschaft.
Die Kinder erfahren, wie sich Freundschaften rasch verändern. Manche gute Freunde aus der Vorschulzeit sind mittlerweile uninteressant geworden. Jetzt fasziniert die Beziehung mit anderen Kindern, was sich aber bald wieder ändern kann. Diese Erfahrungen von Veränderungen, auch von Enttäuschungen, sollen die Kinder mit Gelassenheit sehen lernen. Es gehört zum Leben dazu, dass sich Beziehungen entwickeln und möglicherweise auch auseinanderentwickeln.
Die erwachsenen Begleiter/innen der Kinder können Freundschaften gut beobachten und eventuell - möglichst unaufdringlich - manchen Rat geben. Wichtig ist, dass die Kinder selbst ein Stück Menschenkenntnis erlernen und unterscheiden, was in einer Freundschaft "gut" und was "nicht gut" ist, in welcher Beziehung sich eventuell ein Freund sogar als falscher Freund erweist.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Freundschaft ist ein guter Weg, damit die Kinder ihre Verbindung mit Gott auch als "Freundschaft" sehen können. Schließlich verstehen sie davon einiges. Dieser Zugang wird ihnen helfen, ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen. Die Glaubensbegleiter/-innen der Kinder werden eingeladen, über eigene Erfahrungen von Freundschaft nachzudenken. Schließlich stellt sich auch ihnen die Frage: Was heißt das für mich, dass Gott mit mir Freundschaft hält?