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Mit Kindern unterschiedlicher Religionen über den Tod sprechen

Publiziert am 07.11.2022  von Blog-Redaktion „donbosco-medien.de"

Gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen: Kinder und Tod

Kita-Kinder haben meist kein genaues Verstehen zum Thema Tod. Vielleicht gerade deshalb ist ihre Scheu, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, nicht so hoch wie bei vielen Erwachsenen. Die Fragen der Kinder zum Thema Tod sind sehr konkret und klar. Rituale wie Beerdigungen und Gedenkfeiern sind ihnen sehr wichtig, weil sie damit das Phänomen Tod und Trauer und die Zeit nach dem Tod besser erfassen können.

Dazu können pädagogische Fachkräfte in der Kita wertvolle Unterstützung leisten. Nicht nur bei einem konkreten Trauerfall, der im Umfeld der Kinder geschieht, wenn Eltern und Angehörige die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Thema Tod nicht leisten können. Noch wichtiger ist es, zu verschiedenen passenden Gelegenheiten im Kita-Jahr über das Thema Tod zu sprechen, damit Kinder und Eltern bei einem Todesfall nicht sprachlos oder emotional überfordert sind. Vor allem im Herbst gibt es Anlässe, um das Thema mit den Kindern zu bearbeiten, z.B. die Trauergedenktage Allerseelen oder Totensonntag/Ewigkeitssonntag, aber auch das Zurückziehen der Vegetation in die Winterruhe.

Eine große Bereicherung des Themas ergibt sich, wenn dabei auch unterschiedliche Religionen mit ihren Trauerritualen zu Wort kommen und Kinder, Fachkräfte und Eltern Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Religionen kennenlernen. 

Trauer, Trost und Erinnerungsrituale verbindet alle Religionen

Gesamtgesellschaftlich bekannte Trauerrituale wie christliche Beerdigungen und Trauerfeiern sind dann nur ein Aspekt, zu dem auch Rituale anderer Religionen kommen: So können Kinder in Gruppen mit muslimischen Kindern erfahren, wie eine muslimische Beisetzung abläuft, worin sich muslimische Gräber von den gesamtgesellschaftlichen Gräbern unterscheiden, welche Trost- und Erinnerungsrituale in muslimischen Familien gepflegt werden.

Bilderbuchgeschichten sind bei diesem Thema ein Königsweg, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen und sie bei ihrer Entdeckungsreise zu begleiten. Um sich mit christlichen und islamischen Trauerritualen zu beschäftigen, ist die Geschichte von "Betül und Nele erleben eine Beerdigung und fragen nach dem Tod" der Religionspädagogin Viola M. Fromme-Seifert und der islamischen Theologin Naciye Kamcili-Yildiz hilfreich. Wie diese Geschichte in der Kita eingesetzt werden kann, ist ausführlich im podcast Kitaradio besprochen:

Klar wird: Tod und Trauer verbindet alle Religionen und der Anspruch, wie Kinder damit konfrontiert werden, gilt für jede Situation, in der es um das Phänomen Tod und Sterben geht – egal ob der Anlass ein toter Vogel auf der Straße, der Verlust eines geliebten Haustieres oder einen verstorbenen Menschen geht: der beste Weg ist, immer offen mit den Fragen der Kinder umzugehen, sich klar und konkret zu äußern ohne das Sterben mit tröstlichen, aber unklaren Bildern zu verschleiern ("ist eingeschlafen", "ist über den Regenbogen gegangen"), Gefühle ernstzunehmen, nicht vorschnell zu beschwichtigen, sondern würdig mit dem Thema umzugehen.

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