Legematerial zu Advent und Weihnachten: Impulse für den Grundschulunterricht

Publiziert am 06.06.2023 von Henrike Meurer

Grundlage ist das Praxisbuch Advent und Weihnachten mit Legematerial gestalten. Es enthält acht Geschichten zu „adventlichen Menschen“ und „Weihnachtsmenschen“. Die Kinder lernen darin Zacharias, Elisabeth, Maria, Josef, die Hirten, die Sterndeuter und Simeon und Hanna kennen.
Jede Geschichte ist vom Ablauf her ähnlich aufgebaut. Zu Beginn wird die Erzählung in den biblischen Kontext eingeordnet und es wird erklärt, welchen Bezug die Kinder zu der Bibelstelle haben. Der Vorlesetext ist ergänzt mit Hinweisen, wie das Legematerial zu nutzen ist.

Durch das Legematerial werden die Geschichten sichtbar gemacht und laden zum Mitmachen ein. So gibt es Erzählungen, in denen die Kinder selbst den Verlauf legen und mitgestalten. Vor allem bei den Geschichten, in denen uns die „Weihnachtsmenschen“ begegnen, werden die Inhalte – auch durch die zusätzlichen Impulse – mit allen Sinnen erfahrbar.
Die Tasche enthält zahlreiche Legematerialien, darunter verschiedene Tücher und viele Figuren und Elemente aus Filz. Hinzu kommen Materialien wie Teelichter, Brunnen, Topf und Amphore. Mit Federn und einer flachen Muschel kann das Jesuskind dargestellt werden, mit Pfeifenputzen lässt sich z.B. Feuer nachstellen und mit Holzstäben wird der Stall gelegt oder ein Zaun für die Schafe gebaut.
Zudem hat man mit dem Tascheninhalt eine Grundausstattung, die sich für weitere biblische Geschichten nutzen lässt.

Im Anschluss an die Geschichten folgen Fragen und Anregungen, wie sich die Kinder mit dem Text auseinandersetzen können. So sollen sie z.B. beschreiben, was sie an der Geschichte wichtig finden, oder in der Vorstellung eine Rolle aus dem Text einnehmen.
Für mich war der Punkt Liturgie für den Unterricht sehr hilfreich. Zu jeder Erzählung gibt es ein Gebet, das man vor der Geschichte gemeinsam spricht, und eines, das an das erste anknüpft und zum Abschluss eingesetzt wird. Die Gebete haben Bezug zur Lebenswelt der Kinder und geben ihnen Impulse zur Besinnung.
Daneben findet man Meditationen, Liedimpulse und Lobgesänge. Die Lieder sind passend gewählt und die Texte sehr schön. Leider spiele ich kein Instrument und die Kirchenlieder sind schwer in Streamingdiensten zu finden. Zusätzliche Audiodateien wären hilfreich. Ich habe die Texte vorgelesen oder nach „meiner“ Melodie gesungen. Besondere Lieder habe ich mir von Bekannten einspielen lassen.

Ein weiterer Bestandteil der Tasche ist das Kartenset Sternenweg nach Bethlehem. Das Bodenbild ist eine Spirale aus Tannenzweigen, die jeden Tag mit einem neuen Stern geschmückt wird. Die Geburt Jesu bildet den Mittelpunkt des Kreises.
Die Adventsimpulse können im Morgenkreis eingesetzt werden und benötigen kaum Vorbereitungszeit. Es gibt Geschichten über die Entstehung von Traditionen wie des Lebkuchens und des Adventskranzes oder auch über die Herkunft des Weihnachtsliedes „Ihr Kinderlein kommet“. Auf anderen Karten begegnen den Kindern Heilige aus dem Dezember, z.B. Nikolaus und Lucia, oder Josef sowie die Weisen aus dem Morgenland. Am 24. Dezember wird schließlich die Weihnachtsgeschichte mit Figuren nachgestellt.

Meist gibt es pro Tag zwei Karten mit Liedern, Gebeten, Bastelanregungen, Geschichten, Sprechtexten und Segnungen. Wegen der Wochenenden und der früher beginnenden Ferien ist es in der Schule schwierig, jeden Impuls zu nutzen. In meinen Augen lassen sich die Sterne aber problemlos nach dem Wochenende ergänzen, denn die Impulse sind alle unabhängig voneinander verwendbar. So kann man montags einfach mehrere einsetzen oder am passenden Tag wieder einsteigen.

Da die Karten so vielfältig gestaltet sind, lassen sie sich gut fächerübergreifend verwenden. Die vielen musikalischen Impulse können im Musikunterricht zum Einsatz kommen. Die Geschichten über den Lebkuchen oder den Tannenbaum eignen sich als Lesehausaufgaben und die Bastelangebote kann man in den Kunstunterricht verlegen.
In der letzten Religionsstunde habe ich die Kinder die einzelnen Legebilder zu den acht Geschichten aus dem Praxisbuch mit ihren iPads fotografieren lassen. Wir haben sie dann in der App BookCreator zu einem Buch zusammengeführt, die Kinder haben Sprech- und Denkblasen ergänzt und so die Geschichte noch einmal erzählt, was allen sehr viel Spaß gemacht hat.