Entspannt und achtsam durch den Alltag.

7 Tipps für gute Kommunikation in der Kita

Publiziert am 12.09.2013  von Ursula Friederikje Rücker

Der berufliche Alltag von Erziehern und pädagogischen Fachkräften ist voller Gespräche. Sie müssen mit Kindern unterschiedlichen Alters, mit deren Eltern, mit KollegInnen und Vorgesetzten kommunizieren können. Die Anlässe sind ebenso verschieden wie die Gespräche an sich, kein Gespräch gleicht dem anderen. Dennoch gibt es einige allgemeingültige Tipps, die eine gute und zufriedenstellende Gesprächsführung ermöglichen.

Man kann nicht nicht kommunizieren.

Diese Grundregel von dem österreichischen Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick besagt, dass selbst Schweigen beredt sein kann. Es ist wichtig, sich dessen möglichst immer bewusst zu sein. Achten Sie deshalb auf einen freundlichen und aufmerksamen Gesichtsausdruck und eine Körperhaltung, die Präsenz und Verständnis signalisiert.

Sympathie - Die gleiche Wellenlänge herstellen.

Die gleiche Wellenlänge ist die Basis eines jeden guten Gesprächs. Signalisieren Sie Ihre Bereitschaft zu einem übereinstimmenden und harmonischen Gesprächsverlauf, indem Sie Ihre Körperhaltung, Stimmlage, Sprechgeschwindigkeit, Wortwahl an diejenige Ihres Gesprächspartners angleichen. Man nennt diese Vorgehensweise auch „spiegeln“ oder „Rapport herstellen“. Achten Sie darauf, dass Sie nur positive körperliche Signale (freundlicher Blick, bejahendes Kopfnicken, offene Körperhaltung, ruhige Stimmlage, langsamere Bewegungen) spiegeln. Bewusstes Spiegeln verlangt von Ihnen einen offenen und aufnahmebereiten Geist, eine gute Wahrnehmung Ihrer eigenen Körpersprache, sowie Einfühlungsvermögen, Respekt und Achtung für die andere Person. Mit der gleichen Wellenlänge sorgen Sie dafür, dass sowohl Ihre Achtsamkeit und Präsenz als auch die Ihrer Gesprächspartner gestärkt werden.

Ersetzen Sie Verneinungen durch Positiv-Formulierungen.

Sie sammeln garantiert Sympathiepunkte, wenn Sie statt „Kein Problem“ besser „Das geht in Ordnung.“ sagen oder beispielsweise „Das klingt gar nicht übel.“ durch „Das ist eine gute Idee.“ ersetzen. Erwünschte Verhaltensänderungen erreichen Sie eher durch positive Formulierungen. Wenn Sie z.B. eine Mutter darum bitten, dass sie ihr Kind „nicht immer so spät abholen soll“, haben Sie nicht zum Ausdruck gebracht, was genau Sie sich von der Mutter wünschen. „Bitte holen Sie Ihr Kind in Zukunft bis spätestens 16.oo Uhr ab!“ ist kurz, klar und unmissverständlich. Im Umgang mit Kindern ist diese klare positive Ansprache noch wichtiger. „Bitte sei leise!“ ist viel besser als „Sei nicht so laut!“. „Bleib bitte hier an meiner Seite.“ ist klarer als „Lauf nicht weg!“. Informieren Sie Ihren Gesprächspartner darüber, was Sie wollen, wann Sie es wollen, wie Sie es wollen und wie der erste Schritt aussehen könnte.

Versetzen Sie sich selbst in einen guten Zustand.

Wenn Sie sich auf ein bevorstehendes Gespräch bewusst positiv einstimmen, nutzen Sie eine Art inneren Kompass und legen damit die Gesprächsrichtung fest. Am wirksamsten ist die gedankliche Sammlung und Konzentration auf Werte wie Ruhe, Harmonie, Vertrauen, Frieden oder auch Respekt unmittelbar vor Gesprächsbeginn. Wünschen Sie sich also einen friedlichen und harmonischen Gesprächsverlauf, dann stimmen Sie sich im Vorfeld auf Harmonie und Frieden ein und bringen diese Qualität bereits zum Gespräch mit.

Wenn Sie im Gesprächsverlauf mehr innere Stabilität brauchen, ist der gefühlte Bodenkontakt unter den Füßen (oder auch der Kontakt mit der Sitzfläche) sehr hilfreich. Atmen Sie durch und nehmen Sie bewusst wahr, wie viel inneren Halt Ihnen dieser Bodenkontakt vermittelt. Sie können Spannungen während des Gesprächs abbauen, indem Sie sich bewusst bewegen.

Bewegung hilft, wenn Sie im Gespräch plötzlich eine starke innere Anspannung bei sich selbst wahrnehmen oder wenn sich die Gesprächsatmosphäre insgesamt mit Spannung auflädt. Natürlich geht es auch hier um angemessenes Verhalten. Statt herum zu zappeln stehen Sie also beispielsweise einfach auf und öffnen das Fenster. Nutzen Sie den Gesprächskontext, um vielleicht ein bestimmtes Buch, ein Foto eine Statistik aus einem Regal herauszusuchen. Bieten Sie Ihrem Gesprächspartner einen Kaffee oder ein Glas Wasser an. Es gibt viele Bewegungsanlässe, die zum Gespräch passen.

Genau hinhören, die andere Person ausreden lassen und nachfragen.

Es macht Sinn, wichtige Gesprächsbotschaften der anderen Person noch einmal mit eigenen Worten zu wiederholen. So stellen Sie sicher, dass Sie das Anliegen der anderen Person auch wirklich verstanden haben.

Wohlgewählte Worte wirken.

Sie drücken Anerkennung aus und sind motivierend, wenn Sie das Wörtchen „erst“ durch „schon“ ersetzen. „Du hast ja schon die Hälfte der Arbeit gemacht.“ klingt viel angenehmer als „Du hast ja erst die Hälfte der Arbeit erledigt.“.

Immer auf einen positiven Gesprächsabschluss achten.

Auch wenn das gerade beendete Gespräch noch nicht zum gewünschten Ergebnis oder zu einer Einigung geführt hat, bedanken Sie sich bei dem Gesprächspartner dafür, dass er sich die Zeit dafür genommen hat. Fassen Sie die Situation als Zwischenergebnis mit positiven Worten zusammen und bieten Sie eine weitere Gelegenheit zum Gespräch in der Folgezeit an.

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