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Stimmen aus der Praxis

Publiziert am 15.06.2016  von Blog-Redaktion „donbosco-medien.de"

Wer das Kamishibai kennt, ist begeistert von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Wir haben für Sie Erfahrungen aus der Praxis zusammen getragen:

... Ein- bis Dreijährige
„Ich bin wirklich begeistert vom Kamishibai und arbeite sehr gerne damit. Schon wenn die Kinder die hölzerne Kiste sehen, freuen sie sich und sind gespannt. Gerade die Geschichten von Emma und Paul lieben sie. Darin sehen die Ein- bis Dreijährigen, was sie kennen, sie finden darin sich und ihre Erfahrungswelt wieder. Die erzählten Handlungen sind einfach, mit dem immer gleichen Personal, mit dem sich die Kinder stark identifizieren. Dabei kann ich je nach Bedarf Bildkarten weglassen oder hinzufügen, so wie es gerade passt. Oft springen die Kinder vor Freude und Spannung auf und stehen dann alle vor dem Theater.“
Monika Lehner, Leiterin einer kommunalen Kinderkrippe, Autorin

... kleinste Theaterbühne der Welt
"Man nehme pro Aufführung einen Holzrahmen, die Illustrationen eines Bilderbuches mit einer tollen Geschichte, ein Erzähltalent, eine angenehme Atmosphäre. Und nicht zu vergessen: erwartungsvolle Kinder! Diese frischen Zutaten braucht es, um mit einer Kamishibai-Vorstellung auf der kleinsten Theaterbühne der Welt zu beginnen. Ein Wettbewerb, den die Bücherhallen Hamburg im Sommer 2012 ausgeschrieben hatten und der sich an Hamburger Kitas richtete, zeigte mit seinen Ergebnissen, dass durch eine lebendige Erzähltradition Kindern ein phantasievoller Zugang zu Büchern geschaffen werden kann. Die Kinder entdeckten durch das Erzähltheater japanischer Tradition spielerisch den Spaß am freien Erzählen. Sie lieben Geschichten und ganz besonders selbst erfundene! Uns als Vermittler überzeugt, dass kreativ Schlüsselkompetenzen wie Sprache, Konzentration und Kooperation weiterentwickelt werden."
Mitarbeiterinnen der Kinderbibliothek, Hamburg

... Geschichten aus der Kinderbibel und selbstgestaltete Geschichten
„Zu Beginn des neuen Kindergartenjahres erzählen wir bei uns im Kindergarten Arche Noah traditionell die biblische Geschichte unseres Namensgebers, also die von Noah und der Arche, anhand des Kamishibai. Es steigert als Erzählmedium die Aufmerksamkeitshaltung vieler Kinder. Deshalb setzen es alle Kolleginnen bei uns in der Einrichtung gerne ein. Mein persönlicher Schwerpunkt ist die Sprachförderung der jüngsten Kinder. Hierzu greife ich auch oft auf das Erzähltheater zurück. Bei den Ein- bis Zweijährigen geht es jeweils um die Betrachtung eines einzelnen Bildes. Voller Spannung öffnen wir nach einem bestimmten Ritual die Türchen sowie den 'Vorhang'. Für die Bildbetrachtung nehme ich auch gerne selbstgestaltete Bilder, die die jeweilige aktuelle Themenwelt der Kinder widerspiegeln. Mit angehenden Schulkindern haben wir auch schon eine eigene Geschichte erfunden, sie als Bildkartenset gestaltet und im Kamishibai nacherzählt.“
Swana Seggewiß,Erzieherin und Fachkraft für Sprache und Integration in einem evangelischen Kindergarten in Neheim, Autorin

... Kindergottesdienst und Kinderbibeltage
„Die Bildkarten zu biblischen Geschichten kommen bei uns sehr gut an. ‚Jesus wird geboren‘ und ‚Die Schöpfungsgeschichte‘ haben wir schon mit dem Kamishibai in Kindergottesdiensten verwendet. Auch für Kinderbibeltage sind die wunderschön gemalten Karten-Sets sehr gut geeignet. Mir macht es großen Spaß, mit dem Erzähltheater zu arbeiten. Die Kinder mögen es sehr, die Bilder anzuschauen und die Geschichten im Kamishibai zu verfolgen, sie mitzuerleben und mitzufühlen. Inzwischen habe ich auch die anderen Mitarbeiter aus dem Kigo-Team und unseren Pfarrer damit angesteckt.“
Iris Pöpping, Mutter von zwei Kindern, Mitarbeiterin im Kindergottesdienst-Team einer katholischen Pfarrgemeinde

... Menschen mit Demenz
„Dieses kleine Theater ist eine gute Möglichkeit, biografische Erinnerungen bei Menschen mit einer Demenzerkrankung zu wecken. Mit Hilfe des Kamishibai gelingt es uns, die Senioren zu aktivieren und zu stärken. Sie haben einfach Spaß daran! Wir verwenden entweder vorhandene Bilder, zum Beispiel das Bild aus einem der Bildkartensets ‚Emma und Paul‘ von Kindern beim Schlittschuhlaufen. Da kommen bei den Leuten viele Kindheitserinnerungen zurück. Oder wir nehmen vergrößerte Fotos von den Menschen selbst,  laminieren sie und stecken sie ins Kamishibai. So animieren wir die Demenzkranken,  Erinnerungen aufleben zu lassen und sie in der Gemeinschaft zu teilen.“
Barbara Schachtschneider, Gerontopsychiatrische Fachkraft, arbeitet seit vielen Jahren mit an Demenz erkrankten Menschen, seit zehn Jahren Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Soziale Dienste und Nachbarschaftshilfen im Landkreis Starnberg.

... Märchen Bild für Bild erinnern
Bei meiner Arbeit mit Senioren in unserer Tagespflege waren diese sehr gespannt, was sich hinter den Türen versteckt und beobachteten den Ablauf des Erzähltheaters. Man kann es sehr vielseitig verwenden, z.B. mit den dafür entwickelten Erzählkarten oder mit selbsthergestellten Bild - oder Wortkarten. Durch die Flügeltüren und den roten Vorhang entsteht ein Zauber der die Zuhörer fesselt. Die Erzählkarten gibt es in verschiedenen Märchen oder auch biblischen Erzählungen. Bei uns wurden die Bremer Stadtmusikanten lebendig. Durch elf wunderschön gestaltete Erzählkarten wurde das Märchen Bild für Bild mit passendem Erzähltext (auf der 12 Karte) durch herausziehen der einzelnen Szenen präsentiert und versetzte die Senioren in eine andere Welt. Es war sehr schön zu sehen mit welcher Freude die einzelnen Bilder betrachtet wurden und auch im Nachhinein gab es noch lange Erzählstoff. Die Bilder des Märchens haben wir im Anschluss mit dem passenden Untertext versehen und in der richtigen Reihenfolge auf dem Flur ausgehangen. So konnten die Senioren die Bilder noch einmal in Ruhe betrachten und das Märchen auch selber lesen. Die ausgehangenen Bilder kamen auch bei den Angehörigen oder anderen Besuchern sehr gut an. Besonders schön empfanden wir alle die ausdrucksstarken Bilder, die farblich so gestaltet sind als wären sie beleuchtet und auch der nicht allzu lange Erzähltext, so das gar keine Ermüdungserscheinungen aufkamen.
Andrea Dötsch, Seniorenbetreuerin und Ausbilderin

... Geschichten selber erfinden
„Ich habe mir eine Geschichte von Spinnen ausgedacht. Dazu habe ich neun Bilder gemalt und dann eine Vorführung gemacht. Mama und meine beiden kleinen Geschwister waren die Zuschauer. Es war wie ein richtiges Theater! Das nächste Mal mache ich noch Musik dazu, dann wird es noch spannender.“
Johannes, 7 Jahre, Zweitklässler

... Kreuzweg Jesu und Ostern
Zu aller erst möchte ich mich bedanken für die tollen Bildkarten für das Erzähltheater. Ich bin Mutter von 4 Kindern im Alter von 10, 8, 6 und 4 Jahren – wir haben Weihnachten und Ostern mit dem Erzähltheater erlebt und unsere Kinder lieben es! Für die heurige Fastenzeit habe ich auch den Kreuzweg Jesu gekauft und mit den Bildern den Kindern nahe gebracht. Ich finde diese Art des Erzählens einfach wunderbar. Danke noch einmal für diese tollen Bilder.
Petra Reiff, Innenarchitektin, Mutter von zwei Kindern (6 und 3 Jahre)

... Konzentration auf die Geschichte
„Ich habe das Kamishibai zum ersten Mal bei einer Märchenwerkstatt mit Frau Gruschka erlebt. Ich bin begeistert! Das Kamishibai macht die Geschichten, die erzählt werden, anschaulicher. Als Zuschauer konzentriert man sich völlig auf das, was da vorne passiert, und kann alles andere ausblenden. Gerade den Stil und die besondere Erzählform der Märchen greift das Kamishibai wunderschön auf. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das Theater einmal mit meinen jüngeren Schülern zu verwenden. Es vereinfacht das Lehren und Lernen. Besonders gut gefällt es mir in der Verbindung mit selbst gemalten oder gezeichneten Bildern.“
Roger Bouc, Studienrat an der Städtischen Wilhelm-Röntgen-Realschule in München

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