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Die Geschichte ist einfach: Der Sämann sät Saatgut auf dem Acker aus. Manche der Körner landen nicht auf dem Ackerboden, sondern auf dem Weg, auf Felsen oder am Feldrand.
Und deshalb wird nicht aus jedem Getreidesaatkorn ein Getreidehalm. Denn wo Unkraut schon den Boden besetzt hat, sind weder Platz noch Nährstoffe zum Wachsen übrig. Oder zwischen den groben Steinen: Dort gibt es nicht genug Humus, damit das Korn Wurzeln bilden kann. Oder Vögel kommen und picken die Saatkörner auf.
Dort, wo das Getreidekorn gute Voraussetzungen hat, da wird es aufgehen: Es bilden sich Getreidehalme und Ähren mit vielen neuen Getreidekörnern.
Die Botschaft kurz gefasst: "Es braucht die richtigen Voraussetzungen, damit eine kleine Idee große Auswirkungen haben kann." Wie so oft funktioniert das Gleichnis verblüffend gut mit Bildern aus der Landwirtschaft. Aber verstehen das auch Kinder, die nicht auf Bio-Bauernhöfen aufwachsen? Deshalb unser Tipp für das zeitige Frühjahr: Weizenkörner aussäen auf unterschiedlichem Grund: grobe Kieselsteine, Sand und Blumenerde. Welche Unterschiede ergeben sich? Wir schlagen die Idee für zwei verschiedene Altersgruppen vor: Kita-Kinder und Grundschulkinder.
Jüngere werden staunen, wenn du mit ihnen Weizenkörner säst und sie beim Keimen und Grünen im Laufe der Tage zusehen können. Dazu legst du Weizenkörner (keimfähige Bioware aus dem Drogeriemarkt oder Reformhaus) über Nacht in Wasser, damit der Keimvorgang angestoßen wird.
Die Weizenkörner werden in Gläser mit drei verschiedenen Keimsubstraten, z.B. Kieselsteine, Sand und Blumenerde/Humus gelegt.
Wenn der Boden ausreichend, aber nicht zu viel gewässert bzw. feucht gehalten wird, beginnen die Körner nach wenigen Tagen zu keimen, Wurzeln zu bilden und zu grünen (zwischen 5 und 20 Tagen).
Die Kinder können beobachten, wie viel Kraft in den Körnern steckt, wie schnell sich die Wurzeln verzweigen.
Wenn die Kinder durch diesen Beobachtungsprozess verstanden haben, wie Getreide wächst, kannst du die Geschichte vom Sämann auf der Erzählschiene spielen. Zur Geschichte gibt es passende Spielfiguren, die schon fertig ausgestanzt sind, sodass du gleich loslegen kannst.
Auf eine spezifische biblische Deutung kann in diesem Alter verzichtet werden. Sehr schön kann aber eine Paralelle von Gleichnis zu den Kindern gezogen werden: Obwohl der Boden ganz unterschiedlich ist, können die Weizenkörner wachsen und werden zu großen Getreidehalmen. So ist es auch mit jedem einzelnen von uns: Wir kommen alle aus unterschiedlichen Familien, Ländern, Kulturen, aber wir wachsen alle, wenn gut für uns gesorgt wird. Was brauchen die Weizenkörner, damit sie gut wachsen können? Und was brauchen wir, damit wir gut wachsen können? (Nahrung, Sonne, Freunde, Mama und Papa ...)
Auch ältere Kindergarten- oder Grundschulkinder werden Spaß daran haben, einen kleinen "Feldversuch" zu starten und Getreidekörner auf unterschiedlichem Grund zu säen und zum Keimen zu bringen.
Wenn die Saat nach einigen Tagen bis Wochen aufgegangen ist, ist auch die Zeit reif, um die Geschichte aus der Bibel (Markus 4,3-8) auf der Erzählschiene zu erzählen und weiterzudenken:
Grundschulkinder können sich mit dem Gleichnis schon auf der Bild- und Textebene auseinandersetzen, vor allem wenn die Kinder bereits über die Textgattung "Gleichnis" Kenntnis haben. Wenn einzelne aus der Gruppe im Anschluss das Gleichnis auf der Erzählschiene nachspielen, können sie dabei bereits Mutmaßungen anstellen, wofür die einzelnen Bilder des Gleichnisses vom Sämann wohl stehen bzw. was der Sinn dieses Gleichnisses sein kann.
Ergänzend kannst du auch die Deutung, die Jesus im Anschluss an das Gleichnis liefert, kindgerecht darlegen. Die Saatkörner sind ein Bild für die Botschaft Gottes vom Reich Gottes an uns Menschen. Und Menschen gehen unterschiedlich damit um:
Tipp: Und was geschieht am Ende mit den kleinen Weizenfeldern? Sie eignen sich sehr gut als selbst gezogenes Gras für Osternester. Und natürlich als Knabberei für Katze und Meerschweinchen.
Esther Hebert ist Theologin und Verlagslektorin für Religionspädagogik. Mit ihrer Familie lebt sie bei Freising.
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Esther Hebert ist Theologin und Verlagslektorin für Religionspädagogik. Mit ihrer Familie lebt sie bei Freising.
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