Qigong in der Winterzeit

Die Übung „Die Pinguinkinder schwimmen“

Diese Übung dient der Beruhigung, wirkt ordnend und harmonisierend. Sie bringt die inneren Energien in einen gelichmäßigen Fluss. Lassen Sie sich die Übung vorlesen und seien sie ein kleiner Pinguin:

„Sie stehen schulterbreit, ihre Arme (Flügel) hängen herab. Die Handflächen schauen nach hinten. Bewegen Sie ihre Arme nach hinten und führen Sie sie über hinten bis hoch über den Kopf. Oben legen sie ihre Flügelspitzen (Hände) übereinander, so als ob sie nach vorne unten ins Wasser eintauchen wollen. Dabei wird Ihr Körper so rund wie bei einem Kugelfisch. Die Flügel schwingen wieder nach hinten, sie tauchen aus dem Wasser auf und alles beginnt von Neuem. Für Sie ist es die schönste Art, sich im Wasser zu bewegen. Sie tauchen langsam ab und wieder auf und haben Riesenspaß dabei die Bewegung gleichmäßig durchzuführen. Schließlich lassen Sie ihre Flügel hängen und kreisen nur mit den Schultern. Am Ende spüren Sie mit geschlossenen Augen in ihrem Körper nach.“ (Hinweis: Wenn die Arme hinten hochschwingen, hebt sich das Brustbein, das Kinn ist leicht angehoben, das Becken ist nach vorne gekippt. Wenn die Arme über dem Kopf sind, macht der Rücken einen Buckel, das Kinn ist zur Brust geneigt. Die Übung löst eine harmonisch-fließende Bewegung aus die den Körper lockert. Sie erinnert an den Schwimmstil „Schmetterling“.)

Sie finden die Übung - zusammen mit vielen anderen - in dem Buch „Qigong mit Kindern“ oder auch im Bildkartenset „30 Qigong-Bildkarten für Kinder“.

Hintergrund zu QiGong und zur Übung

Der Winter ist da. Die Sonne steht tief am Himmel, oder ist hinter schneeweißen und schweren Wolken versteckt. Der Herbst in seiner farbenfrohen Pracht ist Vergangenheit und die dominierenden Farben sind nun weiß, grau, eisblau und über allem wohnt die Dunkelheit. Die Natur ruht sich aus! Die Felder liegen brach, die Bäume sind kahl, die Stimmen der Vögel verstummt. Die Landschaft ist unter einer Schneedecke oder glitzerndem Frost verborgen. Die Seen verharren unter ihrer Eisdecke. Ruhe und Stille überall! Zeit, nun auch dem Fluss des Lebens nach innen zu folgen und innerlich zur Ruhe zu kommen. Zeit, sich von den Anstrengungen der vergangenen Jahreszeiten zu erholen und auszuspannen. Zeit, sich zu regenerieren.
In dieser Zeit schöpft man neue frische Kräfte, blickt auf die Vergangenheit zurück, resümiert und schmiedet noch im Verborgenen neue Pläne. Die Farbe des Winters - entsprechend der Fünf-Elementen Lehre aus der chinesischen Philosophie - ist blau und das dazugehörige Element ist Wasser. Das Wassers verhält sich im Winter unterschiedlich: Entweder ist es gleichmäßig ruhig fließend und führt zu innerlicher Ruhe. Oder es gefriert zu Eis, wird hart und kraftvoll und führt uns so zur innerlichen Regeneration.
Auch wir Menschen brauchen eine Zeit der Ruhe und Regeneration – eine Auszeit. Im Winter sollten wir wenig Aktivitäten in der äußeren Welt nachgehen. Vielen von uns gelingt dies meist nur für einige Tage nach dem Weihnachtsfest. Die obige Übung aus dem QiGong kann dabei unterstützen, die neu geschöpfte Energie auch noch länger durch den Winter tragen zu können.