Kinderbibelgeschichten

Praxistipp: Offene Kinderküche

Publiziert am 13.11.2018  von Annette Reisinger

Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen. Das gilt schon früh. Ebenso gilt: Die Geschmäcker sind verschieden. Auch das kann man bereits bei den Kleinsten beobachten. Welche Bedeutung messen wir den leiblichen Genüssen in der Kita bei? Wie werden die Speisen präsentiert und serviert? Wie liebevoll gestalten wir die Gesamtsituation "Essen“? Auch bei Kindern gilt: Das Auge isst mit. Angenehme Erfahrungen prägen das Verhältnis der Kinder zum Essen ein Leben lang. Man darf erleben, wie bedacht und sicher schon kleine Kinder sich bedienen, wenn alles einladend aussieht, gut riecht und mit Aufforderungscharakter vorbereitet wurde.
Die Offene Kinderküche bietet sich zum Frühstück und/oder Nachmittagssnack an, da es sich dabei um kalte Speisen handelt. Meist sind die Vorteile jedoch so offensichtlich, dass die Form auf alle  Mahlzeiten des Tages ausgeweitet wird.

Essen ohne Stress. Die Kinder sollen sich auf die Mahlzeit freuen.


Die Kinder

  • können selbst wählen, was und wie viel sie essen möchten

  • können sich Zeit lassen und so lange essen, wie sie wollen

  • gehen, wenn sie satt sind

  • sind nicht auf das Frühstücksbrot oder die Milchschnitte von daheim angewiesen

  • müssen nicht befürchten, nicht satt zu werden: es ist genug für alle da

  • merken: Bei der Auswahl ist für jeden etwas dabei

  • haben die Möglichkeit, unbekanntes Essen kennenzulernen, wenn sie das möchten

  • müssen nicht essen. Wer möchte, kann zuschauen, bis die Köstlichkeiten irgendwann zum Probieren verlocken. Genötigt wird niemand.

  • kriegen Lust, zu kosten und zu erkunden. Später entwickeln Kinder Vorlieben für bestimmte Speisen

  • müssen am Tisch nicht warten, denn das Buffet wird rechtzeitig vorbereitet

 

Selbständig und in Ruhe

Haben die Kinder die Möglichkeit selbständig und in Ruhe zu essen und zu trinken? Dazu bedarf es einer guten, nicht nur für Kinder übersichtlichen Raum- und Materialstrukturierung der Küche. Zunächst werden Teller, Schüsseln und Gläser in die unteren Küchenschränke geräumt, so dass sie für die Krippenkinder leicht zu erreichen sind. Gabeln, Kindermesser und Löffeln findet man in einer für Kinder zugänglichen Schublade.
Die Schränke und Schubläden werden mit Fotos der jeweiligen Inhalte beklebt. Die Kinder wissen nun, was sie in den einzelnen Schränken bzw. Schubläden finden. Dies ermöglicht ihnen eine größere Selbsttätigkeit. Hat man keinen eigenen Raum für die Offene Küche zur Verfügung, lässt sich ein Teil des Gruppenraumes mit einem offenem Regal, in dem Teller, Besteck angeboten wird, gestalten.


In der Mitte des Raumes ein Tisch mit einer Zahl an Sitzplätzen, die auf die Anzahl der Gesamtkinder in der Kita abgestimmt ist. Bei 24 Kindern U3 wären 6 Sitzplätze vorteilhaft, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Die Offene Kinderküche ist ein geeigneter Treffpunkt und Rückzugsort für Krippenkinder und ihre Betreuer.

Das Getränkeangebot kann auf einem kleineren Tisch/Regal angeboten werden: Tee, verdünnte Fruchtsäfte, Wasser und manchmal auch Milch/Kaba. Die Flüssigkeiten werden in kleinen 0,5 l Kannen angeboten, die für die Kinder leicht zu handhaben sind.

Auf einem weiteren Tisch und/oder Regal wird das Essen angeboten. Brot, Käse, Wurst etc., manchmal gibt es auch hartgekochte Eier und verschiedene Obst- und Gemüsesorten. Dem Angebot sind keine Grenzen gesetzt. Auch verschiedene Cornflakes, Haferflocken, Crunchys, Trockenfrüchte in Kombination mit Milch oder Joghurt kommt bei den Kindern gut an. Das Essensangebot wird morgens zusammen mit den Kindern vorbereitet. Obst und Gemüse wird ertastet, befühlt und richtig benannt; danach gewaschen, geschält und mit Kindermessern zerkleinert.

Kinder, die ohne Frühstück in die Kita kommen, haben in der Offenen Kinderküche die Möglichkeit, gemütlich mit anderen Kindern und Pädagogen zu frühstücken und ihr Grundbedürfnis Essen und Trinken zu stillen, bevor sie sich in den aufregenden Kita Tag begeben...

Viel Spaß beim Ausprobieren!

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