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Wenn ältere Menschen an Demenz erkranken, stehen ihre erwachsenen Kinder oft vor großen Herausforderungen. Doch was ist mit den Enkelkindern? Für sie ist es schwer zu verstehen, was mit ihren Großeltern passiert. Das veränderte Verhalten von Oma oder Opa kann manchmal beängstigend sein. Wie können Erzieher:innen und Lehrer:innen Kindern dabei helfen, Demenz zu verstehen und ihnen zeigen, wie sie vielleicht trotzdem Zeit mit ihren Großeltern verbringen können?
Für die Kinder ist es schwierig, mit dem ungewohnten Verhalten und der veränderten Persönlichkeit der Großeltern umzugehen. Deswegen ist es vor allem wichtig, ihre Gefühle ernst zu nehmen. Kinder sollten also nicht dazu gedrängt werden, Oma und Opa zu besuchen oder sich mit ihnen zu beschäftigen. Aber das Thema Demenz sollte auch nicht tabuisiert werden. So kann mit Kindern altersgerecht über Demenz gesprochen werden:
Wie bei anderen schwierigen Themen sind auch beim Thema "Demenz" die passenden Geschichten eine gute Möglichkeit, um mit Kindern darüber zu sprechen. Geschichten schaffen Distanz und Nähe zugleich: In einer Geschichte geht es nicht um mich persönlich und meine Oma, sondern um andere Menschen. Das schafft emotional etwas Abstand und zeigt gleichzeitig: Ich bin nicht allein. Auch andere Kinder haben demenzkranke Großeltern und sie haben die gleichen Ängste und Fragen.
Eine hilfreiche Methode, das Thema "Demenz" über Geschichten zu erarbeiten, ist das Erzählen mit dem Kamishbai. Kamishibai ist eine japanische Erzählmethode, bei der Geschichten auf DIN A3-großen Bildkarten erzählt werden, die in einem Erzähltheater (auch Butai genannt) stecken. So können Kinder mit unterschiedlichen Auffassungsgaben der Geschichte anhand der Bilder und des Erzähltextes gemeinsam folgen. Diese Art des Erzählens hilft ihnen auch dabei, Empathie und Verständnis für andere zu entwickeln. Wie in der Geschichte von Simon:
"Opa und ich Hand in Hand" erzählt von Simon, der seinen Großvater besucht und feststellt, dass dieser sich anders verhält als früher. Simon bemerkt, dass Opa manchmal vergisst, wie man Schleifen bindet oder an welcher Stelle im Park sie sonst immer gemeinsam die Enten gefüttert haben. Deshalb zieht Opa bei Simon und seinen Eltern ein. Simon freut sich, Opa bei sich zu haben und hilft ihm, indem er ihm die Schuhe bindet, das Entenfutter mitnimmt und ihn bei Spaziergängen an der Hand führt.
Früher hat Opa mit Simon das Schleifebinden geübt. Aber seit einiger Zeit vergisst Opa selbst, wie das geht. Als Opa zu ihm und seinen Eltern zieht, kann Simon Opa helfen.
Tatsächlich gibt es viele Dinge, die Kinder gern tun und die auch für Menschen mit Demenz empfehlenswert sind. So können sie gemeinsam Zeit verbringen und die Kinder lernen, wo Oma und Opa vielleicht Hilfe brauchen. Sammle mit den Kindern Ideen, was sie gemeinsam tun könnten – das stärkt die Selbstwirksamkeit. Zum Beispiel:
Je nach Krankheitsverlauf können Kinder und Großeltern gemeinsam einfache Puzzles (am besten mit großen Teilen) zusammensetzen oder Memospiele ("Memory") spielen. Oft merken Kinder dann: Ihre Großeltern mögen vielleicht Schwierigkeiten haben, sich an bestimmte Dinge zu erinnern, können aber immer noch Spaß haben, wenn sie zusammen spielen.
Kinder können mit ihren betroffenen Großeltern auch einfache Bastelarbeiten machen. Einen konkreten Tipp dazu findest du weiter unten. Auch das gemeinsame Malen mit Wasserfarben, Wachsmalstiften oder Buntstiften ist eine Aktivität, die beiden Freude macht und das sinnliche Erleben fördert.
Gemeinsam Musik hören, (mit)singen oder sogar Instrumente spielen, wenn Oma oder Opa musikalisch sind. Tanzen mit Tüchern macht Kindern Spaß und tut den Senioren gut.
Eine einfache Bastelarbeit, die Kinder und Großeltern gemeinsam machen können, ist eine Papierkette. Dazu braucht man nur buntes Papier, Schere und Kleber. Jede:r kann ein paar Papierstreifen ausschneiden und zu einer Kette zusammenkleben. Das kann man so lange wiederholen, bis die Kette lang genug ist. Diese einfache Aktivität kann schon von Kindern im Kindergartenalter durchgeführt werden; die Großeltern können mithelfen, indem sie die Kinder beim Ausschneiden und Zusammenkleben der Papierstreifen unterstützen.
Wir haben hier ausgewählte Kamishibai-Geschichten zusammengestellt, die sich durch klare und farbig kontrastreiche Abbildungen, sowie einfachen Texte mit reduzierter Handlung auszeichnen. Die Bilder im Kamishibai Erzähltheater unterstützen sowohl kleine Kinder, als auch demenziell erkrankte Menschen dabei, auf die Erzählung zu fokussieren. Sie können daher auch gut in gemischten Großeltern-Enkel-Gruppen verwendet werden.
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