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AdobeStock/Ekaterina Pokrovsky
Im Wald kann es morgens noch sehr frisch sein. Wir spüren die kühle Luft im Gesicht und sehen die Luft beim Ausatmen. Wir beginnen unseren Waldtag daher mit viel Bewegung. Bewegung wärmt nicht nur, es stärkt die Sinneserfahrung und macht aufnahmebereit.
Auf dem Weg durch den Wald gehen wir im Gänsemarsch hintereinander. Die erste Person darf ein Schritttempo vorgeben. Alle anderen passen sich diesem Tempo an. Nach einer gewissen Strecke geht jene ans Ende der Schlange, so dass die nächste Person anführt. Wir probieren auch verschiedene Gangarten aus wie zum Beispiel Hopserlauf oder Storchengang. Wir lassen unserer Kreativität freien Lauf. Wir lernen dabei spielerisch leiten und leiten lassen. Wichtig: Die Gruppe nimmt die Vorgaben unvoreingenommen an. Die Betreuungskraft greift nur ein, wenn die Bewegungen zu wild und verletzungsgefährdend werden.
Wenn wir uns reichlich bewegt haben, schauen wir die Rinde der Bäume genauer an. Wir befühlen die Rinde mit geschlossenen Augen und beschreiben laut, wie es sich anfühlt. Vielleicht erfinden wir auch neue Wörter dabei. Wir vergleichen die Rinde verschiedener Bäume. Ideal wäre ein Waldstück mit Laub-und Nadelbäumen. Jedes Kind darf sich einen Baum wählen, dessen Rinde ihm gut gefällt.
Um die Rindenstruktur sichtbar zu machen, drücken wir ein Blatt Papier an die Rinde eines Baumes und fahren locker mit einem Stift über das Papier, bis sich die Rinde als Rubbelbild abzeichnet. Besonders gut eignen sich Wachsmalblöcke oder Kohlestifte. Die Rinde sollte trocken sein. Wir vergleichen unsere Rubbelbilder. Welche sind ähnlich? Welche sehen ganz anders aus? Falls wir ein zugehöriges Blatt finden, kleben wir es an den Rand des Bildes. Schulkinder dürfen den Namen des Baumes auf das Bild schreiben.
Unser Bild braucht jetzt noch einen schönen Rahmen. Dazu sammeln wir Stöckchen. Wir achten darauf, dass wir keine Äste von den Bäumen brechen. Da die Waldarbeiter im Winter durchforsten und viel Kleinholz liegen lassen, werden wir mühelos die passenden Stöcke für unseren Rahmen finden. Wir nehmen uns genug Zeit dafür, denn oft entwickeln die Kinder Spiele mit den Stöcken oder wollen etwas damit bauen. Wenn wir der Fantasie genug freien Lauf gelassen haben, wählen wir pro Bild vier ähnliche Zweige. Wir schneiden sie mit einer Astschere in die richtige Länge und entfernen Dreck oder lose Rinde mit Schleifpapier. Dann können wir sie an den Enden mit Schnur oder Draht zusammenbinden. An einer Seite befestigen wir eine Schnur zum Aufhängen unseres Rahmens. Unser Rubbelbild befestigen wir an den hinteren Seiten mit Reißzwecken.
Im März haben wir eine gute Chance das „Flüstern der Bäume“ zu hören. Wir halten ein Ohr dicht an die Rinde eines glatten Baumstammes (Buche eignet sich gut dafür) und lauschen dem Rauschen der aufsteigenden Säfte. Noch besser hören wir das Erwachen der Bäume mit einem Stethoskop. Das ist ein sehr intensives Erlebnis. Es hilft den Kindern Bäume als lebendiges Wesen wahrzunehmen und somit Respekt für die Natur zu entwickeln.
"Ich schütze nur, was ich liebe. Ich liebe nur, was ich kenne. Ich kenne nur, was ich wahrnehme. Ich nehme nur wahr, was für mich eine Bedeutung hat" (Knauer/Brandt)
Einfach umsetzbare Spiele und Übungen zur Stressbewältigung: Waldbaden für Kinder ab 5. Naturerfahrung als Quelle für Widerstandskraft und Selbstvertrauen.
Carola Bambas ist Kinder- und Jugendcoach, Kursleiterin für Waldbaden und Geschichtenerzählerin. Sie leitet Spielgruppen und veranstaltet Familientage und Ferienfreizeiten im Wald. Die Autorin gibt Fortbildungen und Seminare für Eltern und Pädagog:innen.
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Carola Bambas ist Kinder- und Jugendcoach, Kursleiterin für Waldbaden und Geschichtenerzählerin. Sie leitet Spielgruppen und veranstaltet Familientage und Ferienfreizeiten im Wald. Die Autorin gibt Fortbildungen und Seminare für Eltern und Pädagog:innen.
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