Unsere Website verwendet Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind oder die wir für Marketingaktionen nutzen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.
©stock.adobe.com/WavebreakMediaMicro
Die aktuelle „Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung“ (IGLU) bestätigt leider erneut die mangelnde Lesekompetenz von Grundschulkindern. Und dabei ist gerade diese zwingend notwendig für eine selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Warum Lesenlernen mit dem Laufenlernen vergleichbar ist und welche Tipps und Tricks zu mehr Lesekompetenz führen, verrät unsere Autorin Ingrid Semmelmann. Außerdem stellt sie eine spielerische Methode zur Leseförderung vor, die auch in heterogenen Gruppen leicht umgesetzt werden kann.
Wenn Kinder das Laufen lernen, dauert es mehrere Monate, und bis zum ersten Schritt benötigen sie immer wieder Unterstützung. Für Eltern ist das eine Selbstverständlichkeit: Sie nehmen das Kind an die Hand oder bei längeren Strecken auf den Arm. Ähnlich ist es beim Lesenlernen: Auch hier handelt es sich um einen längeren Übungsprozess, der von Erwachsenen begleitet werden sollte. Aber wie kann eine gute Leseförderung gelingen?
Kinder brauchen gute Vorbilder. Lesen Sie also in der Gegenwart Ihrer Kinder oder auch gerne gemeinsam. Das Vorlesen hat ohnehin eine wesentliche Bedeutung und es sollte damit nicht aufgehört werden, wenn Kinder anfangen, selbst zu lesen oder bereits in die Grundschule gehen. Wir sollten unsere Kinder nicht zu früh mit dem Lesen allein lassen. Kinder lesen anfangs nicht, weil es zu anstrengend für sie ist. Durch fehlende Übung bleibt es mühsam und Kinder lesen nicht. Kinder sollten immer wieder an die Hand genommen werden, indem Texte beispielsweise abwechselnd oder mit verteilten Rollen gelesen werden.
Der Alltag bietet viele Möglichkeiten, Leseanlässe zu schaffen: die Hinweisschilder bei einem Stadtrundgang, den Einkaufszettel im Supermarkt, die Speisekarte im Lokal oder die Bauanleitung für ein neues Spielzeug daheim. So empfinden Kinder das Lesen nicht als lästige Pflicht und machen die Erfahrung, dass das Lesen ein adäquates Mittel ist, sich Wissen anzueignen und sich so die Welt zu erschließen. Eine Möglichkeit stellt auch der regelmäßige Büchereibesuch dar. Kinder sollten hier selbstbestimmt aussuchen dürfen. So können neben bereits bekannten Themen auch neue Interessensgebiete aufgespürt werden.
Schaffen Sie eine gute Leseatmosphäre. „Du musst noch lesen!“, ist ein äußerst ungünstiger Einstiegssatz. Lesen sollte keine Strafe sein, ohne Druck und in einer angenehmen Umgebung erfolgen. Zuhause kann das Lesen als schönes Ritual in den Alltag integriert werden, beispielsweise abends vor dem Schlafengehen. In der Schule gibt es die Möglichkeit, angenehme Leseorte in Form von Ruheinseln zu schaffen, die mit bequemen Sesseln oder Sitzsäcken ausgestattet werden und mit ausgewählten Büchern zum Verweilen und Lesen einladen.
Anfängliche Leseschwierigkeiten können leichter überwunden werden, wenn das Thema eines Textes mitreißend ist. Wenn Kinder beispielsweise ausschließlich Comics lesen, können Sie damit zufrieden sein: Es wird gelesen und darum geht es zunächst. Empfehlenswert ist es, Bücher aus einer Reihe anzubieten. Sollte hier der erste Band gefallen, haben Sie direkt weitere Bände, die das Kind gerne lesen wird. Aufgrund der zahlreichen Illustrationen bieten sich auch Zeitschriften als Lektüre an. Die Lesetexte sind nicht zu lang und durch die zahlreichen Illustrationen sehr ansprechend. Für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf (auch bei Legasthenie oder Lese-Rechtschreib-Störung) gibt es spezielle Titel, die Inhalte mit vereinfachten Lesetexten anbieten.
Auch für den Unterricht gilt: Motivation ist alles! Lesemotivation kann sowohl durch eine schülerorientierte Themen- und Textauswahl sowie durch den Einsatz von handlungsorientierten Methoden (szenisches Umsetzen, spielerische Auseinandersetzung, Vorlesemorgen …) erreicht werden. Auch können Internetportale (Antolin, Onilo …) genutzt werden. Aktivitäten rund ums Buch wie etwa die Arbeit mit Lesekisten oder die Organisation einer Lesenacht bieten die Möglichkeit, auf Bücher aufmerksam zu machen und die Neugierde am Lesen zu wecken.
Als besonders ansprechende Variante soll hier das sogenannte „Leseaquarium“ Erwähnung finden: In einem ausrangierten Aquarium (alternativ ein großer (Schuh-)Karton) wird ein (Bilder-)Buch etwa im Eingangsbereich der Schule oder auch im Klassenzimmer präsentiert. Das Aquarium kann passend zum Thema der Lektüre ansprechend dekoriert werden. Jeden Tag wird eine Seite umgeblättert. So erhalten die Schülerinnen und Schüler häppchenweise neue Informationen, kommen ins Gespräch über den Inhalt des Buches und sind neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte.
Die Ergebnisse der IGLU-Studie haben erneut aufgedeckt, dass der Anteil der leseschwachen Kinder weiter zugenommen hat. Für den Unterricht stellen heterogene Gruppen eine besondere Herausforderung dar: Aber wie soll man den unterschiedlichen Leseniveaus in einer Klasse gerecht werden? Hier lässt sich die Erzählschiene gut einsetzen, indem in Kleingruppen ein Text zur Präsentation vorbereitet wird:
Neben der Erzählschiene können Sie diese Methode auch gut mit Spielfiguren umsetzen. Sicherlich bringen Ihre Schüler:innen gerne entsprechende Schätze aus dem Kinderzimmer passend zum Thema eines Lesetextes mit. Mehr Lesemotivation geht eigentlich nicht!
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Ingrid Semmelmann ist Pädagogin und Autorin. Den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bildet die Entwicklung von Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe. Eine echte Herzensangelegenheit ist es ihr, im Rahmen ihrer Weiterbildung zur Naturmentorin, Kindern und Jugendlichen die heimische Natur näherzubringen.
mehr zum AutorIhre Meinung ist uns wichtig.
Deshalb freuen wir uns über Ihr persönliches Feedback
Ingrid Semmelmann ist Pädagogin und Autorin. Den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bildet die Entwicklung von Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe. Eine echte Herzensangelegenheit ist es ihr, im Rahmen ihrer Weiterbildung zur Naturmentorin, Kindern und Jugendlichen die heimische Natur näherzubringen.
mehr zum AutorBestellhotline
Mo bis Fr: 9:00 – 18:30 Uhr
Sa: 9:00 – 13:00 Uhr
Sicher einkaufen: per Rechnung, Kreditkarte oder Paypal.
Newsletter
Neuheiten, Sonderpreise und Praxisimpulse: Hier erhalten Sie Ideenblitze für Ihre Arbeit.
|
Unsere Website verwendet Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind oder die wir für Marketingaktionen nutzen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.
Notwendige Cookies: Ohne diese Cookies können die Grundfunktionen unserer Seite nicht betrieben werden. Sie sind notwendig, z.B. für den Warenkorb, den Merkzettel oder das Login.
Marketing: Mit diesen Cookies können wir Inhalte, für die Sie sich auf unserer Seite interessiert haben, besser erkennen und Ihnen auf externen Partner-Webseiten passende Produktempfehlungen anzeigen.
Social Media: Derzeit werden keine Cookies gesetzt.
Statistik: Derzeit werden keine Cookies gesetzt.