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Wenn Kinder erstmals in die Kita kommen, haben sie oft schon Erfahrung mit digitalen Spielen oder Lernapps auf Smartphone, Tablet oder Computer. Ab zwei Jahren entwickeln Kinder in der Regel ein Verständnis für Bildhaftigkeit und können virtuelle Inhalte von realen Gegenständen unterscheiden. Das ist einerseits ein großer Vorteil, denn sie lernen intuitiv und meist mühelos die digitalen Tools zu benutzen. Doch gerade in jungen Jahren ist es wichtig, dass die Bildschirmaktivitäten von einem Erwachsenen begleitet und zeitlich dem Alter entsprechend begrenzt sind.
Die schnellen Bildfolgen von Spielen, Videos und Animationen haben einen großen Nachteil: Kinder, die zu viel Zeit mit digitalen Medien verbringen, haben oft Schwierigkeiten, sich länger auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Das haben Studien zur Mediennutzung gezeigt. Gegenüber der virtuellen Welt gerät das achtsame Betrachten, Begreifen und Erfahren von Dingen der realen Umgebung in den Hintergrund, weil die eigene Umwelt weniger spektakulär und weniger bunt erscheint, und sich auch nicht so schnell ändert.
Sich auf eine Sache, eine Aufgabe oder ein Spiel über einen längeren Zeitraum einzulassen, ist daher für viele Kinder inzwischen zu einer Herausforderung geworden. Doch gerade diese Achtsamkeit und Aufmerksamkeit braucht es, um Dinge und Vorgänge wirklich begreifen und verarbeiten zu können – ebenso wie für das soziale Lernen.
Das Interesse der Kinder an digitalen Tools lässt sich auch für die pädagogische Arbeit nutzen. Zum Beispiel, indem man die Funktionsweise und den Gebrauch von digitalen Medien im Familienalltag der Kinder gemeinsam reflektiert. Eine gute Einführung in die Thematik vermittelt die Sachgeschichte von Jeanette Boetius: „Alles Computer! Wie funktionieren Tablet, Handy und Laptop“.
Kinder "konsumieren" im digitalen Raum vorwiegend Fotos, Filme oder animierte Bildern. Im Gegensatz zur Sprache folgt die Wirkungsweise von Bildern jedoch eigenen Gesetzen. Den meisten Nutzer:innen – auch Erwachsenen – ist dies wohl kaum bewusst. Durch die Art, wie Bilder oder Filme gestaltet sind, haben sie einen großen Einfluss auf die Gemüter der Konsumierenden und das Zeug dazu, Menschen zu manipulieren. Medienkompetenz bedeutet daher auch, Bilder bewusst wahrzunehmen und ihre Gestaltungsprinzipien in ihrer Wirkungsweise zu kennen. Schon Kita- und Vorschulkinder können in einer kleinen "Schule des Sehens" wichtige Grundprinzipien erlernen, indem sie unter Anleitung selbst mit Fotos experimentieren.
Für interaktive Tafeln, Beamer und Computer
Mehr InfoEntdecken - Erzählen - Begreifen: Sachgeschichten
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