Kinderbibelgeschichten

Ganzheitliche Sprachförderung für Krippenkinder

Publiziert am 23.03.2021  von Alessandra Muhra

Eltern und Pädagog:innen können einiges tun, um den Spracherwerb der Kinder von Anfang an gut und spielerisch zu begleiten. Dafür möchte ich Ihnen in diesem Beitrag gern ein paar Anregungen und Tipps für Kinder von 1 bis 3 Jahren geben. Je mehr Sie davon im Alltag mit Ihrem Kind oder mit den Kindern in der Einrichtung spielerisch umsetzen, desto mehr fördern Sie den Spracherwerb der Kleinen.


Der trianguläre Blickkontakt
Der trianguläre Blickkontakt beschreibt den Blickkontakt zum Kind und die gemeinsame Blickrichtung zu den Spielgegenständen.
Dieser Blick ermöglicht dem Kind, eine Verbindung zwischen dem gesprochenen Wort und einem Gegenstand herzustellen: Ein Wort entsteht und der Wortschatz wächst.


Tipp:
Schauen Sie das Kind beim Sprechen an und gehen Sie auf Blickhöhe. Kommentieren Sie, was Sie gemeinsam sehen, was das Kind oder Sie gerade machen, und wecken Sie dabei das Interesse des Kindes. Das Kind lernt so die Bedeutung der Sprache und das gemeinsam Erlebte bekommt einen Sinn. Das Interesse des Kindes ist hierbei besonders wichtig.


Aufmerksamkeit, Vielseitigkeit und Interesse
Das Interesse des Kindes zu entdecken, gelingt besonders gut beim Anschauen eines Bilderbuchs oder in der Gruppensituation mit dem Kamishibai Erzähltheater oder der Erzählschiene. Dabei können Sie dem Blick des Kindes oder der Kinder folgen und sehen, wofür sich die Kinder gerade interessieren. Jetzt kann ein Dialog über das gemeinsam Betrachtete beginnen und Sie haben eine gute Voraussetzung für eine gelungene Kommunikation.

Variation und Vielseitigkeit in Ihrer Stimme machen die Kinder in jeder Situation, die Sie gemeinsam erleben, neugierig und Interesse und Aufmerksamkeit für das neue Wort sind entstanden.
Auch beim gemeinsamen Singen und Reimen sind Kinder mit Begeisterung dabei, jedem Ihrer Wörter gespannt zu folgen.

Die Regeln der Sprache
Es gibt verschiedene Theorien dazu, wie Spracherwerb funktioniert. Wie erwerben Kinder die Regeln der Sprache, wann fängt ein Satz an, wann hört er auf, welche Artikel sind richtig und wie verändern sich die Endungen der Wörter?
Manche Regeln der Sprache können über die Betonung und die Melodie einer Sprache vermittelt werden … über die Sprechmelodie, die Pausen, die Betonung und Akzentuierung von Wörtern und Silben, beim Erzählen kleiner Geschichten, beim Vorlesen, Singen, Reimen und beim Spielen.


Tipp:
Trauen Sie sich also auch mal, übertrieben betont zu sprechen, Ihre Lautstärke zu variieren und Ihr Sprechtempo zu modulieren. Spielen Sie mit Ihrer Stimme und tauchen Sie in verschiedene Rollen! Das fördert die Aufmerksamkeit auf diese Elemente der Sprache.


Die Mundmotorik
Die Förderung der Mundmotorik und der Mundfunktionen ist ein wichtiger Bestandteil beim Erwerb der Laute einer Sprache und bei der Lautanbahnung.
Mundmotorische Fähigkeiten sind die Voraussetzung für die Sprachproduktion und die Differenzierung der Laute mit ihren Lautmerkmalen in der Lautbildung.


Tipp:
Durch die Wahrnehmung der Nasenatmung beim Riechen, Schnuppern, Schnüffeln und bei Nasen-Pustespielen fördern Sie die Nasenatmung. Diese ist eine wichtige Voraussetzung für die Mundgesundheit und dafür, dass der Mund geschlossen ist und die Lippen kräftig sind. Auch eine gesunde und altersgemäße Ernährung trainiert die gesamte Mundmuskulatur. Die Beweglichkeit der Lippenmuskulatur können Sie mit Pustespielen oder Trinken aus einem Strohhalm fördern. Dies zeigt sich dann in einer deutlicheren Aussprache.


Beispiele für Pustespiele:
Mit Federn, Murmeln oder Seifenblasen können Kinder leicht zum Pusten angeregt werden. Ebenso beliebte Pustespiele sind „Tore pusten“ mit Papierkügelchen oder Tischtennisbällen oder auch „bunte Pustebilder“, die mit Strohhalmen und Wasserfarbe entstehen.
Einige Spielverlage haben zudem das ein oder andere schöne Pustespiel in ihrem Sortiment. Dabei kann die Auswahl der Spiele je nach Vorlieben der Kinder getroffen werden.

Die Autorin:
Alessandra Muhra, Logopädin mit eigener Praxis, setzt ihre Themenschwerpunkte u.a. auf frühkindliche Sprachentwicklung, Sprachbegleitung und Artikulationsstörungen. Die Prävention von Sprachentwicklungsstörungen liegt ihr besonders am Herzen, weshalb sie eng mit Erzieher:innen und Eltern zusammenarbeitet, um in diesem Bereich gute Fördermöglichkeiten für Kinder zu schaffen.

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