Kinderbibelgeschichten

Feste und Feiertage im Herbst

Publiziert am 20.09.2021  von Blog-Redaktion „donbosco-medien.de"

Die Zeit nach den Sommerwochen ist geprägt von vielen Festen, die genauso bunt sind wie die Farben der Herbstmonate. Zu Beginn steht die Freude und Dankbarkeit über die reichen Gaben der Natur. Allmählich gehen die sonnigen Herbst- und Erntefeste über in das Nachdenken über Vergänglichkeit und eine Besinnung auf zwischenmenschliche Werte. Ein Überblick über die wichtigsten religiösen Feste und Feiertage des herbstlichen Kirchenjahres.

Michaelistag: von guten Mächten begleitet

Vor allem in der evangelischen Tradition bekannt ist der „Michaelistag“ am 29. September. Dieser Tag erinnert an den Erzengel Michael und alle anderen Engel. Ihr Auftrag „Gottes Boten“ zu sein stattet die Engel mit einer besonderen Macht aus: Mal kämpfen sie wie Michael gegen das Böse der Welt, mal vermitteln sie als „Schutzengel“ Geborgenheit und Zuversicht. Diese Zusage von Schutz und Behütetsein lässt Engel zu beliebten Schutzgeistern werden. Obwohl die evangelische Kirche diesen Tag nicht extra feiert, ist der „Michaelistag“ im Kirchenjahr eine feste Größe. Der katholische Kalender kennt diesen Tag als „Erzengel-Fest“.

Erntedank: Alles was Leben bringt, ist Geschenk

Dass Menschen Teil einer von Gott gewollten Schöpfung sind, ist Kern des christlichen (aber auch jüdischen und islamischen) Schöpfungsglaubens. Dass diese Schöpfung Grundlage unseres Lebens ist und die Natur uns Jahr für Jahr mit ihren Gaben beschenkt, lässt nicht nur gläubige Christen tiefe Dankbarkeit empfinden. Dies ist der Grund für das Erntedankfest, das am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird. Auch die Arbeit der Menschen, die zum Lebens-Unterhalt beiträgt, wird an diesem Tag gewürdigt. Es werden ausgelassene Erntefeste gefeiert, Kirchen und Altäre geschmückt und das Feiern mit dem Gedanken an Naturschutz und Nachhaltigkeit verbunden.

In manchen katholischen Gemeinden wird in diesem Zusammenhang auch das Franziskusfest am 4. Oktober begangen. Es geht auf den heiligen Franz von Assisi zurück, der den Natur- und Umweltgedanken in seine Glaubenswelt aufgegriffen hat. Besonders bekannt ist Franz durch seinen „Sonnengesang“ geworden, in dem er die Natur in ihren verschiedenen Facetten preist.

Kirchweih: vom Kirchen-Weihetag-Gedenken zur Kirmes und wieder zurück

Vor allem in ländlichen Gebieten entstanden aus den jährlichen Kirchweih-Gedenktagen beliebte Dorffeste, die sich im Lauf der Zeit zu regionalen Volksfesten entwickelten. Eigentlich ist „Kirchweih“ der Tag der Weihe einer Kirche und das dazu gehörige Fest das Kirchenweihefest. Doch irgendwann geriet das Weihe-Gedenken in den Hintergrund und das Fest in den Vordergrund: Kirta, Kirwa, Kärwa, Kirmes, Chilbi … wurden so Bezeichnungen für regionale jährliche Dorf- und Volksfeste. Um den Gedanken der Kirchen-Weihe vom Rest der vielen regionalen Volksfeste abzuheben, wurde im Kirchenjahr-Kalender ein bestimmten Sonntag im Jahr dafür reserviert: der dritte Sonntag im Oktober. Natürlich gibt es auch dazu wieder ein begleitendes Fest und Brauchtum ...

Weltmissionssonntag: über den Tellerrand hinaus schauen

Im katholischen Kirchenjahr erinnert der Weltmissionssonntag am 4. Sonntag im Oktober daran, dass Christen über den ganzen Erdball miteinander verbunden sind. Dabei wird an die vielen Projekte erinnert, die Menschen in aller Welt durchführen, um das Leben auch für benachteiligte Gebiete und Bevölkerungen ein wenig leichter zu machen.

Reformationsfest: keine Deals, nur Glaube zählt

Mit dem Reformationstag am 31. Oktober feiern evangelische Christen die Erinnerung an den Beginn der Reformation durch Martin Luther im Jahr 1517. Der Reformationstag ist deshalb auch der Geburtstag der evangelisch-lutherischen Kirche. Der Tradition nach schlug Martin Luther an diesem Tag seine 95 Thesen an die Schlosskirchentür in Wittenberg. So brachte er deutlich zum Ausdruck, welche Missstände in der Kirche dieser Zeit zu beklagen waren. Denn die Kirche und die Gläubigen dieser Zeit hatten sich heillos in einem Dickicht aus übermäßiger Heiligenverehrung, Geschäftemacherei durch Ausnützen der Höllenängste von Gläubigen und undurchsichtigen Glaubenspraktiken verzettelt. Martin Luther dagegen stellte den Kern Glaubens wieder in den Mittelpunkt: Nicht durch Deals und Geldzahlungen kommen Menschen Gott näher, sondern nur durch den Glauben an Jesus Christus.

Halloween???

Die Umzüge der Kinder, die sich am Abend des 31. Oktober Süßigkeiten erbetteln, sind kein altehrwürdiger Brauch. Halloween wird von vielen Leuten als „Konsum-Fest“ abgelehnt und taucht keinesfalls in irgendeinem Kirchenjahr-Kalender auf. Aber eine kleine Portion Christentum beinhaltet dieser Kinderbrauch trotzdem: Die Traditionen von „All Hallows Eve“, dem „Abend vor Allerheiligen“, sind ein Mix aus keltischem und irisch-katholischem Gedankengut. Mit Einwanderern aus Irland gelangte Halloween und seine Bräuche nach Nordamerika und ist als Süßigkeiten- und Gruselspaß-Feier seit einigen Jahrzehnten auch in Europa verbreitet.

Allerheiligen: nicht zu verwechseln mit Allerseelen

Die katholische Kirche ist stolz auf ihre große Heiligenschar. Heilige sind Frauen und Männer, die Jesus ins Zentrum ihres Lebens gestellt haben. Andere Menschen haben sie von Jesus begeistert und durch ihre Taten maßgeblich beeinflusst. Für viele Katholiken sind Heilige sozusagen wie Fenster, durch die Gott in ihre Welt schaut. Weil unmöglich alle Heiligen einen Gedenktag bekommen können, gibt es einen Tag im Jahr, an dem alle Heiligen, bekannte und unbekannte, insgesamt gefeiert werden: an Allerheiligen am 1. November.

Allerseelen: Hoffen auf ein Leben bei Gott nach dem Tod

Schon an Allerheiligen, am 1. November, werden in katholischen Gebieten auf den Friedhöfen Gräber gesegnet und das Andenken an die Verstorbenen gepflegt. Viele kleine Lichter leuchten dann auf den Gräbern in den grauen Novembertag. Tatsächlich ist der katholische Totengedenktag aber der Allerseelentag am 2. November. Das hat nicht allein den Grund, dass in manchen Bundesländern mit größerer katholischer Bevölkerung der 1. November gesetzlicher Feiertag ist, der 2. November aber nicht. Auch inhaltlich gibt es eine Brücke von Allerheiligen und Allerseelen: Das Gedenken an die Heiligen, die ihr Leben schon in Gott vollendet haben, geht nahtlos über in das Gedenken an die Verstorbenen, deren Angehörige sie ebenso bei Gott beheimatet wissen möchten.

Sankt Martin: Helfen macht Spaß

Die Martinsbräuche sind vor allem für Kinder ein Highlight im Herbst. Mit selbstgebastelten Laternen ziehen Familien zum Martinstag am 11. November durch die abendlichen Straßen und erinnern an die großherzige Tat des römischen Soldaten Martin, der seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte. Oft wird die Geschichte von Sankt Martin von Kindern vor Publikum aufgeführt. Die Bedeutung von Teilen-Können, Empathie und Solidarität werden thematisiert, auch dass Leid durch kleine Gesten mit großer Wirkung vermindert werden kann. Martinslaternen, Weckmänner und Martinsfeuer geben schon eine Vorahnung auf die beliebten Bräuche der Adventszeit.

Nur eine gute Woche später begegnet uns im Kalender am 19. November der Namenstag einer Frau, die wie kaum eine andere ein Symbol für Nächstenliebe und Empathie ist: Elisabeth von Thüringen.

Buß- und Bettag: Den Kurs überdenken

Am Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres halten evangelische Christen inne und schauen zurück: Sie bedenken, wie ihr Leben läuft, was nicht so gut war und was ein Umdenken und Buße erfordern mag. Buße heißt in diesem Zusammenhang Reue: für das, was falsch gelaufen ist und falsch läuft. Und Umkehr: eine Neuausrichtung, die vom christlichen Glauben geprägt ist. Viele Kirchengemeinden laden an diesem Abend zu Andachten ein. Dort wo am Buß- und Bettag schulfrei ist, werden oft Kinderbibeltage veranstaltet.

Ewigkeitssonntag/Totensonntag: Gedenken an die Verstorbenen

Am letzten Sonntag des evangelischen Kirchenjahres ist Raum, um der Verstorbenen des vergangenen Jahres zu gedenken. In Gottesdiensten werden die Namen der Verstorbenen verlesen und mancherorts auf Friedhöfen Andachten abgehalten. Der Tod gehört zum Leben. Zum Kern des christlichen Glaubens gehört jedoch auch die Hoffnung auf die Auferstehung. Auf den Ewigkeitssonntag folgt der 1. Adventssonntag und mit ihm ein neues weiteres Kirchenjahr.

Christkönig: Wenn schon ein König, dann Christus als König

Während das evangelische Kirchenjahr mit dem Blick auf die Verstorbenen und die Hoffnung auf die Auferstehung endet, stellt das katholische Kirchenjahr mit dem Christkönigssonntag am letzten Sonntag des Kirchenjahres noch einmal Jesus Christus in den Mittelpunkt. Wollte sich die katholische Kirche mit diesem Programmtag lange Zeit vor allem als politische Größe behaupten, stellt sie heute den Glaubensaspekt in den Vordergrund: Mit der Ankündigung der Geburt Christi am 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr, mit der Besinnung auf Jesus als guten „König der Welt“ endet es.

 

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