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Die Hohen Feiertage fallen immer in die Herbstmonate September und/oder Oktober. In diesem Jahr beginnt das jüdische Neujahr Rosch haSchana am Abend des 15. September und endet am 17. September 2023 mit Sonnenuntergang. Es beginnt das jüdische Jahr 5784. Rosch haSchana heißt auf Deutsch "Haupt des Jahres". Zehn Tage später, gezählt ab dem ersten Tag Rosch haSchana, wird vom Abend des 24. September bis nach Sonnenuntergang am 25. September Jom Kippur (auf Deutsch "Versöhnungstag"), der höchste jüdische Feiertag, begangen.
Rosch haSchana ist nicht nur der Anfang des jüdischen Kalenderjahres, sondern auch Tag des g-ttlichen Gerichts über den Menschen und für diesen der Beginn der zehn Tage der Umkehr (Bußtage), die mit Jom Kippur, dem Versöhnungstag enden. An Rosch haSchana beurteilt G-tt jeden einzelnen Menschen nach seinen Taten im vergangenen Jahr und entscheidet, was das kommende Jahr für jeden Einzelnen bereithalten wird.
Während der zehn Bußtage hat der Mensch Gelegenheit, über sein Tun und Lassen nachzudenken. Nur durch wahre Reue kann er den g-ttlichen Richter milder stimmen. Wenn der Mensch seine Fehler erkennt, diese aufrichtig bereut, sich bei G-tt und – im Fall von schlechtem Handeln gegenüber seinen Mitmenschen sich bei diesen – entschuldigt, kann der Mensch ein milderes Urteil von G-tt erwarten.
An Jom Kippur, dem Versöhnungstag und heiligsten Feiertag im jüdischen Kalender, hat jeder Mensch die Möglichkeit, durch Fasten, gemeinsames Beten und das gemeinsame Bekennen der Sünden auf den rechten Weg zurückzukehren und von G-tt im Buch des Lebens für ein weiteres Jahr besiegelt zu werden.
Symbol für Rosch haSchana ist das Widderhorn, auf dem wie auf einer Trompete verschiedene Töne erzeugt werden. Diese Töne ermahnen und rufen jeden Juden und jede Jüdin auf, sich wieder auf den Weg zu G-tt zu begeben.
Zu den Festmahlzeiten an Rosch haSchana wird Apfel mit Honig gegessen als Symbol für ein süßes und rundes (gutes) Jahr. Ebenso sind die beiden Challot (Schaubrote) rund, über die der Segen vor der Festmahlzeit gesprochen wird.
An Jom Kippur wird gefastet und man trägt in der Synagoge weiße Kleidung als Symbol für die die angestrebte Reinheit.
Zu Rosch haSchana wünscht man sich „Schana tova umetuka“ – ein "gutes und süßes neues Jahr". Zu Jom Kippur wünscht man sich „Chatima tova“ – eine "gute Besiegelung" (im Buch des Lebens).
Gabriela Schlick-Bamberger, jüdische Religionspädagogin und Leiterin der Religionsschule JESCHURUN der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main.
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Gabriela Schlick-Bamberger, jüdische Religionspädagogin und Leiterin der Religionsschule JESCHURUN der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main.
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