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Pessach ist das Fest der Freiheit und erinnert daran, wie G-tt die Kinder Israels aus der Sklaverei befreit und sie mit dem Auszug aus Ägypten zu freien Menschen und einem Volk gemacht hat. Es wird immer im Frühling begangen und ist ein fröhliches Fest. Nach dem jüdischen Kalender beginnt Pessach jedes Jahr am 15. Nissan. Es dauert in Israel 7 und außerhalb Israels 8 Tage. Im Jahr 2024 fällt der Beginn von Pessach auf den Abend des 22. Aprils.
Während der 8 Tage von Pessach dürfen Jüdinnen und Juden nur Ungesäuertes essen. Alles was aus irgendeiner Art von Teig hergestellt ist, darf in dieser Zeit weder gegessen noch besessen werden. Ausgenommen davon ist das "Mazza" genannte „Brot der Armut“. Es wird aus ganz dünn ausgerolltem Teig, bestehend nur aus Mehl und Wasser, gebacken. Dies ist ein Gebot G-ttes. Damit wird einerseits an das karge Brot in der Sklaverei und andererseits an den hastigen Auszug aus Ägypten erinnert.
Bereits in den Wochen vor Pessach bereitet sich die ganze Familie auf das Fest vor. Das ganze Haus wird geputzt und alles Ungesäuerte entfernt. Mit einer besonderen Zeremonie wird am Abend vor dem Seder-Abend nach eventuell verbliebenem Ungesäuerten im Haus oder der Wohnung gesucht. Am folgenden Morgen wird das Gefundene feierlich verbrannt.
Die ersten beiden Abende von Pessach, die Seder-Abende, werden besonders begangen. Seder heißt Ordnung und bedeutet, dass diese Abende einen ganz bestimmten Ablauf haben. Dieser ist festgehalten in einem besonderen Buch, der Haggada. Für den Seder-Abend ist der Tisch festlich gedeckt. In seiner Mitte steht der Seder-Teller mit besonderen Speisen. Sie symbolisieren die verschiedenen Ereignisse im Zusammenhang mit der Geschichte vom Auszug aus Ägypten und sollen besonders die Kinder zum Fragenstellen anregen. Außerdem befinden sich 3 Mazzot auf dem Tisch. Der Haushaltsvorstand erzählt Familie und Gästen die Geschichte vom Auszug aus Ägypten. Dabei werden die Speisen nach Vorschrift kombiniert und gegessen. Im Verlauf des Abends werden 4 Becher Wein oder Traubensaft getrunken. Ein fünfter Becher steht für den Propheten Elijahu auf dem Tisch, auf dessen Besuch gehofft wird. Gemeinsam erzählen, fragen, singen und lernen Jung und Alt von den Ereignissen beim Auszug aus Ägypten und was es bedeutet jüdisch zu sein.
Gabriela Schlick-Bamberger, jüdische Religionspädagogin und Leiterin der Religionsschule JESCHURUN der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main.
Aktualisiert am 03.04.2023
Gabriela Schlick-Bamberger, jüdische Religionspädagogin und Leiterin der Religionsschule JESCHURUN der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main.
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