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Diversität in der Kita

Publiziert am 31.05.2022  von Christina Tangerding

Diversität in der Kita

Die Erfahrung ist im Kita-Alltag ständig präsent und für Kinder ganz normal: Menschen sind unterschiedlich. Es gibt kleine und große, dicke und dünne Menschen, einige haben blonde Haare, andere schwarze. Manche können sehr schnell rechnen, andere besonders gut malen. Manche beten zu Gott, andere zu Allah. Die einen sprechen zuhause Deutsch, die anderen Englisch, Türkisch, Ukrainisch oder eine andere Sprache. Es gibt Mädchen und Jungen, Männer und Frauen und auch Personen, die nicht in dieses Raster passen.

Was bedeutet Diversität?

Ihr merkt schon: Wir sprechen von Diversität. Über dieses Thema wird in der Gesellschaft gerade viel diskutiert. Auch im pädagogischen Bereich wird es immer wichtiger. Aber was meint Diversität eigentlich genau? Kurz gefasst bedeutet es einfach die Vielfalt an Menschen in Bezug auf Alter, ethnische Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion und Gesundheit. Man kann auch weitere Kategorien wie zum Beispiel bestimmte Fähigkeiten oder die finanzielle Situation mit einbeziehen. Und dann geht es darum, diese Verschiedenheit wertzuschätzen und sie für die Gemeinschaft zu nutzen.

Jedes Kind wird in seiner Individualität wertgeschätzt

Für die Kinder heißt das: Jedes Kind soll an jedem Bildungsprozess teilhaben können, keins soll ausgeschlossen werden. Jedes Kind wird in seiner Individualität wahrgenommen, wertgeschätzt und gefördert. Das zeigt sich in der Konzeption der Einrichtung, in der Sprache, in der Aufgabenverteilung, in den Räumen und bei den Materialien. Und: Diversität gilt nicht nur für die Kinder, sondern betrifft auch das pädagogische Personal, die Eltern, das gesamte Umfeld.

Achtung, Stolperfallen!

Dabei braucht es manchmal ein bisschen Fingerspitzengefühl. Denn die Sensibilisierung für Diversität sollte auf keinen Fall dazu führen, dass Personen in Schubladen gesteckt werden und ihre „Besonderheit“ dadurch noch betont wird. Was ihr euch außerdem immer wieder bewusst machen solltet: Kein Mensch ist „nur“ männlich oder nur ein Mensch mit Behinderung, nur lesbisch oder nur eine Person mit schwierigem sozioökonomischem Hintergrund. Die verschiedenen Kategorien und Dimensionen überschneiden sich und stehen miteinander in Wechselwirkung.

Wie auch immer ihr dazu steht und wie weit ihr in der Kita bei diesem Thema seid – Erfahrungen zeigen: Diversität tut gut! Den Kindern, den Eltern, den pädagogischen Fachkräften. Und letztendlich auch der Gesellschaft.

Woher weiß ich, dass ich das Thema im Blick habe?

Wenn ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid, oder auch, wenn ihr das Thema längst im Blick habt, hier ein paar Fragen, die euch helfen können, Diversität noch besser wahrzunehmen und in eurer Kita immer mehr zu leben:

  • Wie gehe ich persönlich mit Lebensumständen oder Bedürfnissen um, die mir fremd sind?
  • Stecke ich Kinder, Eltern oder Kolleg/innen aufgrund bestimmter Kategorien bewusst oder unbewusst in Schubladen?
  • Wie nehmen wir bei uns in der Kita Verschiedenheit und Vielfalt wahr?
  • Werden Konzeption, Raumgestaltung, Spielmaterialien, Aufgabenverteilung, Sprache etc. immer wieder kritisch reflektiert und bei Bedarf angepasst?
  • Sind Barrieren abgebaut, sodass alle Kinder – und ggfs. Eltern – an allen Prozessen teilhaben können?
  • Welche Chancen und Herausforderungen, vielleicht auch Bedenken, sehe ich und sehen wir bezüglich Diversität in der Kita?
  • Benötigen wir Fortbildungen oder andere Hilfen oder Anregungen von außen, um bei dem Thema voranzukommen?

 

Christina Tangerding ist freie Journalistin mit den Schwerpunkten Leben, Gesellschaft, Familie, Bildung und Soziales. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie in München.  

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